Bertolt Brecht's "Zu Potsdam unter den Eichen",
which was set to music by Kurt Weill:
Zu Potsdam unter den Eichen
Im hellen Mittag ein Zug
Vorn eine Trommel und hinten eine Fahn'
In der Mitte einen Sarg man trug.
Zu Potsdam unter den Eichen
Im hundertjährigen Straub
Da trugen sechse einen Sarg
Mit Helm und Eichenlaub.
Und auf dem Sarge mit Mennigerot
Da war geschrieben ein Reim
Die Buchstaben sahen häßlich aus:
"Jedem Krieger sein Heim!"
Das war zum Angedenken
An manchen toten Mann
Geboren in der Heimat
Gefallen am Chemin des Dames.
Gekrochen einst mit Herz und Hand
Dem Vaterland auf den Leim
Belohnt mit dem Sarge vom Vaterland:
Jedem Krieger sein Heim!
So zogen sie durch Potsdam
Für den Mann am Chemin des Dames
Da kam die grüne Polizei
Und haute sie zusamm'.
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English translation:
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Under the oak trees on the road to Potsdam
went a procession in broad daylight.
At the front was a drum, at the rear a flag,
and in the middle they carried a coffin.
Under the oak tress on the road to Potsdam
in the hundred-year-old dust
six men carried a coffin
with a helmet and wreathed with oak leaves.
And on the coffin was written
a verse in letters of red lead.
The characters had an ugly appearance:
"The home for every warrior."
That was to remember
the many dead men
born in the homeland
and fallen on the Chemin des Dames.
Completely ensnared
by the fatherland
rewarded by the fatherland with a coffin
The home for every warrior!
Thus they went through Potsdam
for the man of the Chemin des Dames
Then the order police came
and beat them to a pulp.
Der Graben
von Kurt Tucholsky
Mutter, wozu hast du deinen aufgezogen
hast du zwanzig Jahr mit ihm gequält
und er ist dir im Arm geflogen
hast ihm leise was erzählt
bis er dir weggenommen wurde
für den Graben, Mutter, für den Graben
Jungen, kannst du noch an Vater denken
Vater nahm dich oft auf seinen Arm
Und er möchte dir ein Groschen schenken
spielte mit dir Räuber und Gendarme
bis er dir weggenommen wurde
für den Graben, Jungen, für den Graben
Drüben die französischen Genossen
Lagen dicht an Englands Arbeitsmann
Alle haben sie ihr Blut vergossen
und zerschossen
Mann für Mann
Alte, Junge, manche Knaben
in den einen grossen Massengraben
Sei nicht stolz auf Orden und Geklunkel
Sei nicht stolz auf Narben und die Zeit
In den Graben schickten euch die Junker
Staatsräte waren es und den Fabrikanten Neid
Ihr ward gut genug zur Frass für Raben
für das Grab, Kameraden, für den Graben
Denkt an Tätesröcheln und Gestöhne
Dahinter stehen Vater, Mutter, Söhne
Schuften hart wie dir ums bißchen Leben
Wollt ihr ihnen nicht die Hände geben
Reicht die Bruderhand als schönste aller Gaben
über Graben, Leute, über Graben
Argonnerwald, um Mitternacht
Pionierlied aus dem Weltkrieg, 1915
Argonnerwald, um Mitternacht,
Ein Pionier stand auf der Wacht.
Ein Sternlein hoch am Himmel stand,
Bringt Grüße ihm aus fernem Heimatland.
Und mit dem Spaten in der Hand,
Er vorne in der Sappe stand.
Mit Sehnsucht denkt er an sein Lieb',
Ob er es wohl noch einmal wiedersieht.
Und donnernd dröhnt die Artill'rie,
Wir stehen vor der Infant'rie,
Granaten schlagen bei uns ein,
Der Franzmann will in uns're Stellung 'rein.
Und droht der Feind uns noch so mehr,
Wir Deutschen fürchten ihn nicht mehr.
Und ob er auch so stark mag sein,
In uns're Stellung kommt er doch nocht 'rein.
Der Sturm bricht los! Die Mine kracht!
Der Pionier gleich vorwärts macht.
Bis an den Feind macht er sich ran
Und zündet dann die Handgranate an.
Die Infant'rie steht auf der Wacht,
Bis daß die Handgranate kracht,
Geht dann mit Sturm bis an den Feind,
Mit Hurra bricht sie in die Stellung ein.
Argonnerwald, Argonnerwald,
Ein stiller Friedhof wirst du bald.
In deiner kühlen Erde ruht
So manches tapfere Soldatenblut.
Gedichte des Bayerischen Infanterie-Leib-Regiments
Die "Leiber" bei Badonviller
(12. August 1914).
Noch hat der Morgen seine Purpurrosen
Kaum ausgestreut, da sieht die Kompagnie,
Die sechste ist's, sich plötzlich überfallen,
Ein Kugelregen überschüttet sie.
An Zahl weit überlegen sind die Feinde,
Doch ein Zurück! gibt es für Leiber nicht:
Hurra, ihr Bayern! Halten fest zusammen,
Wir weichen nicht, wir kennen uns're Pflicht!
Und Schuß auf Schuß erkracht, es stürzt getroffen
So mancher Tapfere und die Bunde brennt:
Doch schaut, ihr Brüder, wir sind nicht verlassen,
Zu Hilfe kommt das ganze Regiment!
Nun heißt es kämpfen, Leiber, wohl auch sterben,
Was liegt daran? Wenn nur der Sieg uns winkt!
Und vorwärts stürmen sie, die Bayernsöhne,
Kein Klagelaut - wer auch zu Boden sinkt!
Der Ort, die Höhe muß genommen werden,
Im Sturmeslauf stürzt vor das Regiment:
Granaten und Schrapnells krepieren zischend,
Bald hier, bald ein Haus, ein Stadel brennt.
Doch welch ein Kampf? Nicht offen, Aug' im Auge,
Kann man sich schau'n, versteckt, aus jedem Haus,
Aus Kellern, Dachesluten, Bodenkammern
Speit tücklich das Gewehr Verderben aus.
Wie Löwen schlagen sich die braven Leiber,
Mann stürzt an Mann, Soldat und Offizier, -
Doch vorwärts, Leute, laßt uns nicht verzagen,
Sieg oder Tod! Nichts anders kennen wir!
Da fällt Graf Armansperg, von Feury, Euler,
Der Helden Führer, er auch stürzt dahin!
Vom Kuppelturmeland blieb es verborgen -
Kracht Schuß auf Schuß und jeder bringt Gewinn.
Der listige Feind! Von sicherer Höhe nieder
Entsendet man so leicht das Todesblei:
Doch jetzt wird er entdeckt und die Granate
Schlägt wohlgezielt den halben Turm entzwei.
Nur wird es still auf der zerspellten Kuppel,
Doch wütet unten noch der gleiche Kampf:
Das Bajonett blitzt in dem Eisenhagel,
Blitzt unter Flammen, Rauch und Pulverdampf.
Der Oberst führt des Prinzen Arnulf Degen,
Der einst das Regiment hat kommandiert:
Er führt mit Ehren ihn, bis daß getötet
Das treue Pferd ihm unterm Leibe wird.
Dem Führer aus der Hand, - im Augenblick
Da gleitet wohl im Sturz die teure Waffe
Bemerkt er den Verlust, im Kugelregen
Kehrt er gelassen an den Ort zurück.
Und unterm Körper des gefallenen Tieres
Zieht unversehrt den Säbel er hervor:
Des Prinzen Arnulf Säbel, und begeistert
Hält ihn der Leiber-Oberst hoch empor.
Da weicht der Gegner: Sieger sind die Bayern,
Obgleich sie kämpfen gegen Übermacht:
Doch solche Helden schreckt nicht Zahl noch Tücke,
Sie siegen oder sterben in der Schlacht!
Die Tage von Lihü
Zur Erinnerung an die Monate September und Oktober 1914
der 12. Komp. gewidmet von Hans Wölsel, Fürth bei Nürnberg.
Es denken der Tage wohl von Lihü
die Leiber der zwölften Kompagnie,
die dort einst gerungen in hartem Kampf,
in feindlichem Feuer und Pulverdampf.
Vor Vermandoviller, an der Straße Lihü
da wurde zum Angriff geschritten
und vorwärts stürmte die Kompagnie,
trotzdem sie auch schwer gelitten.
Da setzte der Feind den Gegenstoß an,
dich war es für ihn schon vergebens,
denn unsere tapfere Artillerie,
sie stand auch zum Glück schon daneben.
Sie schickte nun in die feindlichen Reih'n
in Salven gleich Tod und Verderben,
kein Rückzug mehr möglich, es war schon zu spät,
sie mußten beim Fliehen noch sterben.
Und gleich schon am Abend, da wurde es laut,
daß die Front ist endlich verbunden,
die Musik spielte da Deutschlandlied, -
wer hatt' nicht die Freude empfunden?
Wir mußten bereits schon am nächsten Tag,
von neuem zum Angriff schreiten,
denn der Feind bedrohte von Richtung Lihü
bereits unsere linke Seiten.
Nach mehrfachen Sturme gelang es uns dann,
die Höhe für uns zu erringen;
doch galt es für uns auch an diesem Tag,
recht schwere Opfer zu bringen.
Manch guter und lieber Kamerad,
gab dort an der Höhe sein Leben;
er starb dort in Ehren den Heldentod,
schied ab ins ewige Leben.
Es war dies am Waldrand dort von Lihü
ein Denkmal für unsere Kompagnie,
denn nur noch mit zweiundzwanzig Mann
verließen wir später die Stellung dann.
Es hatte der Feind, trotz der Übermacht,
uns kein Stückchen Erde genommen,
und all seine Pläne, sie waren für ihn
vor seinen Augen zerronnen.
Es gelten die Tage wohl von Lihü,
als ein Denkmal der zwölften Kompagnie;
grab du dir sie tief in das Herze auch ein,
denn sie sollen uns unvergeßlich sein.
Und kehrtest Du heil aus dem Kriege zurück,
so lenke Du heute auch Deinen Blick,
hinauf auf die Höhe dort vor Lihü
und gedenke der Helden der Kompagnie.
Grabinschrift im Sternwald 1914
Es ruhen in diesem Grabe vier,
Nimm auf sie Herr zu Dir.
Sie sind vom Leibregiment,
Das weder Furcht noch Feigheit kennt.
Es waren vier tapf're Helden,
Laß ihnen nichts entgelten.
Sie taten treulich ihre Pflicht
Und scheuten die Gefahren nicht.
Der Leiber achte Kompagnie
Vergißt die Kameraden nie.
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Am Westrand des Sternwaldes, 1 Meter hinter den Schützengraben, da,
wo Oblt. Otto Graf La Rosée als erster seiner Kompagnie aus dem Walde
getreten war und den Heldentod gefunden hatte, haben ihn seine Leiber zur
Ruhe gebettet und ihm ein einfaches Kreuz errichtet, das Eichenlaub und
roter Vogelbeer schmückten.
Auf einem ans Kreuz gelehnten Brettchen einer Zigarrenkiste stand mit Blaustift
geschrieben:
"Am Waldesrand mit wildem Mut
Hast Du gekämpft und geschritten,
Fürs Vaterland in heil'ger Glut
Hast Du den Heldentod erlitten.
In majestätisch ernster Ruhe
Dein Kampffeld lag nach hartem Strauß,
Mit Hurra war die Schlacht entschieden,
Doch weh und leise klang sie aus.
Doch nach dem wehen, heißen Ringen
Von Fern erscholl das deutsche Lied,
Du Held kannst ruhig weiterschlafen
Das Vaterland, es feiert Sieg!
Gewidmet von seiner Kompagnie."
Die Italiener 1915
Von Ludwig Streil.
An der Dolomitenstraße, bei der Ruine Peutelstein,
Lag ein Hausen Italiener bei einem Fasse Magdalener
Und tranken in die nacht hinein.
"Eviva Savoja", rief da einer, "Italia", wie bist
du groß,
Morgen sind wir in Brunnecken, wo wir unsere Fahnen stecken
Auf Rathaus, Kirche, Schul' und Schloß."
"Eviva Cadorna", rief ein ander, "glorreich führt
er die Armee,
Mit seinen tapferen Bataillonen stürmt er Österreichs Bastionen,
Vom Meere bis zum Gardasee."
Berauscht von dem Tiroler Weine, trunken von dem Siegeswahn,
Fallen hin sie auf den Rasen, träumen, fantasieren, schlafen
Über Cadornas Riesenplan.
Langsam sank die Nacht hinunter, es kam der neue Tag
Die Hörner und Trompeten klingen, die Schläfer aus der Ruh' zu bringen,
Denn jetzt beginnt des Siegeslauf.
Von Cortina di Ampezzo bis zum alten Peutekstein
Sind Regimenter und Brigaden, italienische Soldaten,
Wollen ziehen nach Brunneck hinein.
Auf Son Pauses, Österreichs Feste, ruft vergnügt der Kommandeur,
Wir wollen ihnen Feuer machen, Kinder, laßt die Salven trachen,
Mit Geschützen leicht und schwer.
In die verblüfften Italiener schlagen die Granaten ein,
Und sie rennen wie besessen, alle haben schon vergessen,
zu marschieren nach Brunneck hinein.
In den Kellern von Cortina, sieht man lange Tage noch
Wie die Herren sich verkriechen und schreien laut von großen Siegen,
Aus dem dumpfen Kellerloch.
Du Son Pauses!, stolze Feste, unbezwingbar Felsennest,
Will der Welsche dich bekriegen, muß er kläglich unterliegen,
Denn deine Wacht steht treu und fest!
Unsere Rauscher
Von Ludwig Streil.
Heut haben sie angegriffen
Bei der ersten Kompagnie.
Schon vorher haben sie mit Granaten geschmissen
Und ihre Kugeln haben gepfiffen,
Der Teufel hole sie.
Unsern Leutnant haben sie durch die Lunge geschossen,
Manch anderer wurde zu Tode getroffen;
Doch der kleine Leutnant hat sich noch einmal gestreckt
Und hat den Mut seiner Leute geweckt
Und sprang an die Brüstung, tat Schuß um Schuß!
Schießt zu Kameraden, durch kommen sie nie -
Hier steht Leutnant Rauscher und die erste Kompagnie
So kämpfte die kleine Leiberschar
Allein in dem engen Felsenkar.
Von oben der Feind, von unten der Feind,
Nun ist er auch schon in die Flanke gekommen
Und hat uns den Posten weggenommen.
Da hat sich der Leutnant nochmals gestreckt:
"Werft Handgranaten!" Gut - das hat gefleckt.
Der Feind mit seinen Eviva Gefängen
Blieb an den Latschen der Felsen hängen -
Doch bald greift er wieder in Massen an
Und bricht sich durch die Flanke Bahn,
Ruft: "Ergebt Euch, Leiber, was nützt Euch die Wehr,
Höret auf zu kämpfen und senkt das Gewehr!"
Da ruft eine Stimme: "In Ewigkeit nie
Ergibt sich ein Rauscher und die erste Kompagnie!"
Da haben sich die Leiber zusammengeschlossen,
Selbst die Verwundeten haben geschossen.
Gut gezielt fiel Schuß auf Schuß. -
Das Blut tropfte rot auf den Almrosenbusch.
Und an der Brüstung mit heißem Blick
Da lehnte der Leutnant und blutete mit.
Es machte das Regiment wohl manchen Sturm
In Serbien, in Frankreich, am Roten Turm.
Doch die Taten von Tirol vergißt es nie
Von Dir, Leutnant Rauscher,
Und der ersten Kompagnie.
Unserm Führer!
Von Vizefeldwebel und Offizier-Stellvertreter Josef Haag
Wir haben einen Kameraden
Gelassen in heißer Schlacht!
Als ward zum Sturm geblasen,
Da hat er sein Leben gelassen,
Eh' daß es ihm richtig gelacht.
Es war um die achte Stunde,
Die Sonne am Himmel stand.
Da empfing er die Todeswunde,
Von den Schicksals grausamer Hand.
Wir waren so treu ihm ergeben.
Wir hatten ihn Alle so lieb.
Und gäben so gern unser Leben
Wenn nur das Seine uns blieb.
Für ihn, da gabs kein Besinnen,
Wenn uns umtobt' die Gefahr.
Er war der Erste stets drinnen;
Sein Leben ihm wenig war.
Und wollte der Mut uns verlassen,
So gab er mit fröhlichem Blick,
Und mit seinem freundlichem Lachen
Uns Kampfesfreude zurück.
Nun liegt er einsam draußen
Im weiten, weiten Feld.
Und während Granaten sausen,
Schläft stille unser Held.
Doch wir werden ihn nicht vergessen,
Gott höre den Schwur: "Es wird nie
Ihn, mit dem treuen Wesen
Vergessen die Kompagnie!"
Wir haben einen Kameraden
Gelassen in heißer Schlacht,
Als ward zum Sturm geblasen,
Da hat er sein Leben gelassen,
Eh' daß der Sieg ihm gelacht!
Fleury
Von Ludwig Streil.
Und wieder gehts bei Fleury an,
Wir müssen nochmal stürmen,
Es möge jeden Leibersmann,
Der liebe Gott beschirmen.
Die Erste tritt zum Sturme an,
Ernst Moy an ihrer Spitze.
Der Boden fängt zu brodeln an,
Es speien die Geschütze.
Die Garbe wühlt, die Erde klafft,
Da gibts der Gräber viele,
Doch weiter jetzt mit frischer Kraft,
Fleury steht auf dem Spiele.
Fleury, versuchtes Höllennest,
Wir holen dich heute wieder
Kämpft der dort drinnen noch so fest,
Wir ringen ihn doch nieder.
In Strömen muß das Leiberblut
Den schwarzen Boden netzen.
Es trifft wohl auch der Gegner gut,
Mit Blei und Eisenfetzen.
Es zuckt Graf Moy, das Blut rinnt rot,
Sein Kopf sinkt auf das Knie,
Und einer ruft "der Leutnant tot",
Es stürmt die Kompagnie.
Muncelul
28. August 1917.
Vorbei die Schlacht. - Der Tag ist überwunden
Und Ruhe und Friede ist jetzt überall,
Wo noch gerungen ward vor wenig Stunden,
Um das zu halten vor der Feinde Überzahl,
Was gestern stürmend, kämpfend Schritt für Schritt,
Der alte Leibergeist und Leibermut erstritt.
Der Mond ist aufgegangen und in milder Helle
Steht neben kahlen Kreuzen dort die Holzkapelle.
In dieser feierlichen Sommerabendstunde,
Die Ruh' für sich allein schon ein Geschenk von Gott -
Versammelt sich ein kleiner Kreis auf jene Kunde,
Die kleiner glauben wollte: Seefried tot.
Und als der Geistliche mit warmem Wort geendet,
Spricht dann zu ihm nochmal sein Kommandeur:
Wir seh'n wie er, zu jung, vom Siegesrauch geblendet,
Gefallen war für seiner Fahne Ehr,
Wie er als Kind zum Regiment gekommen,
Wie er in schweren Zeiten dann gereift zum Mann,
Als Leiber durch und durch war er von uns genommen,
Als Sieger stürmend, fallend, schloß er seine Bahn.
Und plötzlich durchzuckt es die milddunkle Nacht.
Ein Leuchten, ein Dröhnen, ein Jagen,
Sie rauschen heran die deutschen Lagen
Und grüßen den, der das Höchste vollbracht.
Es schießen die deutschen Geschütze Salut
Für den, der da ließ sein Leben und Blut.
Dann ist wieder Ruh. Ein Leuchstern steigt auf
Und zitternd zerfällt er. Nur kurz ist sein Lauf.
Und wieder ist Nacht - - ein einzelner Schuß -
Von Freund zum Feind ist's ein eisener Gruß.
Es nahet der Tag und im Osten wird's rot
Und leis singt der Wind: unser Seefried ist tot.
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